Auf neuen Pfaden

 

Innenstadt: Tag der offenen Tür beim Pfadfinderbund

 

Zum dritte Mal öffnete der Pfadfinderbund Mannheim die Pforten seines Bundeshauses in G 7 zum Tag der offenen Tür. Zwischen Spielen, Vorführungen und Workshops sollten die Besucher Gelegenheit finden, die Jungs und Mädchen, deren Gemeinschaft und Ziele kennenzulernen.

 

In jüngster Zeit sind einige Pfadfinder dem Lagerleben zumindest ihrem Alter nach entwachsen. In die derzeit acht Jugendgruppen, Horten genannt, sind Neumitglieder nachgerückt. Was die einzelnen Horten so draufhaben, demonstrierten sie Eltern, Freunden, Bekannten und auch einigen Stadträten in und rund ums Bundeshaus.

Höhepunkt war die eindringliche Aufführung des "Deutschen Gedichts" von Ernst Jandl.

Zwar auch geschichtsträchtig, aber im Gegensatz zu Jandl humorvoll gemeint, stellten die Mädchen des Bundes bei einem Happening die Geschichte der Pfadfinderei seit Anfang des Jahrhunderts nach. Eine symbolische Schlammschlacht wies dabei auf das Vorurteil gegenüber Pfadfindermädchen hin, dass diese in einer solchen Organisation "verbengeln" würden.

Weil das Singen und dessen gemeinschaftsförderndes Element für die Pfadfinder besonders wichtig ist, hallten die Lieder der einzelnen Horten und des Singekreises bei deren Vorstellung denn auch von den Wänden des Hofs wider. Zwischendurch wurde gebatikt und für die "kleineren" gab's allerlei Spiele. Die "Großen" zeigten zwischendurch, was bei ihnen im Spiel mit der Kamera herauskam: Mit einem avantgardistisch angelegten Film zeichneten sie ein Selbstporträt, das neben Sinnigem auch Nonsens und Trickfilmstudien zeigte.

Am folgenden Tag stand nochmals ein Glanzpunkt auf dem Programm: Für eine Matinee hatten die Pfadfinder Roland Bayer vom Nationaltheater gewinnen können, der die "Lasterhaften Balladen des François Villon" aufführte.