"Jeden Tag eine gute Tat"

 

Innenstadt: Pfadfinder renovieren Fassade ihres Hauses

 

Der Putz bröckelt von den Wänden, die Spuren des Verfalls sind nicht zu übersehen. Der Zahn der Zeit nagte arg am Bundeshaus des Pfadfinderbundes. Dieser Zustand war für die jungen Leute nicht mehr zu ertragen: In Eigeninitiative wurde nun die Renovierung des Hauses in G7, 41 in die Wege geleitet. Nach zahlreichen Arbeiten zum Beispiel im Innenhof oder Keller des Hauses, ist nun die Außenfassade Ziel der Verschönerungsarbeiten.

Bis in Schulterhöhe wurde bereits der Putz abgeklopft. Zum Vorschein kam neben schöner Sandsteinarbeiten auch eine kunstvolle Eisensäule, die jahrelang hinter einer Gipswand verborgen war. Für die folgenden Arbeiten soll die fachliche Hilfe einer Restaurationsfirma hinzugezogen werden, auch wenn in den eigenen Reihen ein ausgebildeter Restaurator vorhanden ist. Diverse Kostenvoranschläge wurden ausgestellt, so dass man die Gesamtkosten auf 200 000 Mark schätzen konnte. Davon wollen die Pfadfinder 20 000 Mark durch verschiedene Aktionen, wie zum Beispiel Straßensingen oder diverse Bastelarbeiten, selbst aufbringen. Der Rest wird durch den Förderverein, die Stadt, das Land sowie durch Kredite und Rücklagen finanziert.

Seit Anfang Januar versuchen elf Gruppen zu jeweils sieben oder acht Personen das nötige Geld aufzutreiben. Zur besseren Übersicht wurde ein Thermometer auf die gesamte Höhe der Fassade gemalt, welches den aktuellen "Kontostand" anzeigt. Dieser liegt derzeit bei etwa 4000 Mark. Als Motivationshilfe wurde für die erfolgreichste Gruppe ein Zelt als Preis ausgeschrieben. An Eifer mangelt es den Pfadfindern aber sicherlich nicht - mehrmals in der Woche und selbst an Wochenenden sind sie für die gute Tat aktiv.

Am vergangenen Wochenende wurde nun ein Gerüst vor dem Haus aufgebaut, um mit den eigentlichen Renovierungsarbeiten zu beginnen. Das Motto "Jeden Tag eine gute Tat" ist also aktueller denn ja.