Nach nun mehr 3 Jahren setzte sich am Montag den 6.04 wieder eine Osterfahrt in Richtung Südpfalz in Bewegung. Mit 7 Personen (mouna, Temuco, coyó, maël, mio, Makuto, akiyu) starteten wir unsere Fahrt und kamen auch mit so vielen wieder zurück. Jedoch waren wir nicht durchgehend alleine.

 

Alles begann zur Mittagszeit in Wissembourg. Nachdem wir in einem kleinen Park zu Mittag aßen, gingen wir frohen Mutes Richtung Grenze. Unser Ziel war Landau, das wir ins 4 Tagen über Dahn erreichen wollten. Es kam alles anders! Schon unsere erste Nacht, die wir kurz hinter der Grenze auf deutscher Seite verbrachten, zeigte uns, dass wir eine spaßige Fahrt haben werden. Ich darf mal die Worte in den Mund nehmen: wir sind Pfadfinder und uns wird nicht kalt. Was wir in dieser Nacht erlebt haben, zeigte uns, dass das nicht stimmt. Es war die krasseste und kälteste Nacht, die wir alle 6 nie mehr vergessen werden. Temuco ausgeschlossen, dem ist wirklich nie richtig kalt. Nach nun einer kurzen Nacht bemerkten wir schnell, dass wir aus unterschiedlichen Horten stammen. Während die Einen zuerst ruhig frühstücken wollten (Horte lenny & maalik), wollten die Anderen (Horte nelio & mosca) schnell weiter, um ein bisschen Strecke hinter sich zu lassen, bevor es ans Essen ging. So war es dann auch und wir liefen erst einmal ein kleines Stück in der Hoffnung im nächsten Kaff einkaufen zu können. Anstatt dort einkaufen zu können, wurden wir bei einem Spielplatz im Herzen des Kaffs mit den Schreien begrüßt: „ Hey, ihr seid falsch, ihr müsst hier lang!“. Vom Marsche gerissen, gingen wir zu diesen drei Menschen. Es stellte sich heraus, dass diese auch Pfadfinder waren und uns verwechselt hätten. Dazu sollte man wissen, dass zu diesem Zeitpunkt in der Südpfalz ein Osterhajk stattfand, für den Pfadfindergruppen aus ganz Deutschland angereist kamen. Zur Erholung mussten wir dort erst einmal frühstücken und beratschlagen, ob wir unsere Route ändern sollten (wir wurden zu einer Singerunde eingeladen, die in der genau anderen Richtung stattfand, wo wir hin wollten). Wir entschieden uns den anderen Pfadfindern am folgenden Tag Gesellschaft zu leisten. Wir verbrachten unsere nächste Nacht auf der höchstgelegenen Burg der Pfalz, wie uns eine Pfadfindergruppe vom Pfadfinderbund Antares sagte, die wir zufällig auf dieser Burg trafen. Doch wie schon die erste Nacht, wurde die zweite Nacht auch eine sehr skurrile. Vorab: sie war nicht so kalt wie die Erste. Nachdem wir nach dem Essen noch am Lagerfeuer saßen, wurden wir von 2 Pfadfindern zu Tode erschreckt, die aus der Dunkelheit an uns heran geschlichen sind. Bis um 00:00 Uhr trafen dann auf dieser Burg noch ca. 20 weitere Pfadfinder ein, die alle zu dem Osterhaijk gehörten.

Am nächsten Morgen wurden wir von vielen Stimmen geweckt. Als wir unsere Köpfe aus der Kothe steckten, sahen wir ca. 60 Pfadfinder und es wurden immer mehr. Wir packten schnell zusammen und aßen unseren kalten Reis vom Vorabend zum Frühstück. Schon schnell danach machten wir uns auf den Weg in ein sehr kleines Kaff in der Nähe des größeren Kaffs Fischbach.

Nach der Hälfte der Strecke mussten wir uns leider trennen, da sich mouna eine Fußverletzung zuzog (typisch Horte lenny & maalik), daher trampten mouna und maël von dort an zur Singerunde, während wir Restlichen einen sehr schönen, strammen Fußmarsch zurücklegten. Auf diesen Marsch werde ich jetzt nicht genauer eingehen, da er recht peinlich und mysteriös verlief. Gegen Abend kamen wir völlig kaputt auf dem Zeltplatz an und fingen an unsere Kothe aufzubauen und zu kochen. Schon hier wurde uns klar, dieser Abend wird kein normaler werden. Die meisten Pfadfinder kochten anstatt auf dem Feuer mit ihren Gaskochern auch sonst verhielten sie sich sehr anders als wir und eher unpfadfinderlich. Gegen 21 Uhr begann die „Singerunde“. Wir als Gäste sorgten erst einmal für das Feuer und für sehr viel Feuerholz, für das wir keine Hilfe bekamen. Die Liedauswahl ging von Schlagern über Pfadlinderlieder bis hin zu seltsamen Liedern. Dazu kam, dass alle außer uns standen und jedes 5. Lied die selbe Melodie hatte. Der Höhepunkt unserer Entrüstung war, dass wir während wir gerade „die Weber“ anstimmten mitten im Lied unterbrochen wurden und alle Anderen mit ihrer Version der Weber anfingen. Das ging uns tierisch gegen den Strich, sodass wir uns bald darauf in unsere Kothe verzogen. Am nächsten Morgen zogen wir ohne uns zu verabschieden weiter. Nur maël und mouna trampten wieder. Als Treffpunkt legten wir uns das französische Petit Wingen fest. Der Weg dort hin war ein langer und anstrengender aber auch eins sehr schöner. Nach diesen 20-25 km kamen wir endlich dort an und trafen auch die Anderen beiden, die sich schon seit mehreren Stunden in der Sonne räkelten. Wir verbrachten unsere letzte Nacht auf einer schönen Wiese und begangen am Morgen mit der letzten Etappe nach Wissembourg zurück. Diesmal begleitete ich mouna mit dem Auto. Zuerst wollte uns lange keiner mitnehmen, bis uns eine nette Französin mit nahm. Wir trafen uns alle wieder in dem Park in dem wir am Anfang unserer Fahrt zu Mittag aßen und begannen unsere Heimfahrt.

Insgesamt war es eine schöne Fahrt und wir lernten, dass man bei überbündischen Singerunden, wo man wirklich niemanden kennt, sehr vorsichtig sein muss!

 

  

akiyu