Diesmal sollte alles anders werden.

Das hatten sich die Organisatoren-Team (india, tilouyan, pilesca und sjervon) für das diesjährige Pfingstlager vorgenommen. Deshalb begannen sie lange vorher mit der Planung und deshalb hat es auch so einen Riesenspaß gemacht. Aber ich fang besser von vorne an. Nachdem fyn und ich im Bundeshaus einen Sonderposten beziehen musste und dort in fesche Klamotten gesteckt wurden, liefen wir eilig gen Hbf.
Mitbekommen hatten wir nur einen Umschlag mit Hinweisen und unser Abendessen.
Da vorher alles streng geheim gehalten wurde, war uns nur das Thema klar: Die Nibelungensage, neu aufgearbeitet. Schließlich stellte sich heraus, dass es 4 Gruppen gab (Burgunder, Hunnen, Xantener und Walküren), jede Gruppe hatte einen Anführer (in unserem Falle fyn als Siegfried) und fuhr zu einer unterschiedlichen Zeit und unterschiedlichem Ort los. Außerdem hatte jede Gruppe ein wertvolles Artefakt, dass es zu verteidigen galt.
Am Bahnhof angekommen wurden wir erstmals ausgiebig in unseren „Kettenhemden“ bewundert.
Später im Zug verlas uns fyn dann unsere heilige Mission: Wir sollten den Schatz der Nibelungen, den Hagen gestohlen hatte vor allen anderen finden.
Ansonsten gab es keine und ich meine wirklich keine Spielregeln. Es sollte also eine Art Schnitzeljagd werden. Wir waren gespannt wie Siegfrieds Bogen was als nächstes kommen würde.
In Fürth, unserem Zielort, angekommen, bekamen wir unseren nächsten Hinweis in der Gaststätte „zur Linde“: ein Kartenfragment, auf dem unser Schlafplatz eingezeichnet war und eine weiße Flagge, die es zu bemalen galt.
Am Schlafplatz, schickten wir erstmal unsere Späher nach anderen Gruppen, die wir nachts überfallen wollten, aus. Und tatsächlich: wir wurden fündig.
Der Plan platzte jedoch leider aufgrund des schlechten Wetters, aber wir hatten ja am nächsten Tag noch genug Zeit unsere Feinde zu ärgern.

Doch der Tag begann unerwartet um 8.15 Uhr mit Glockengeläut und anschließend einem Gespräch mit dem Kapellmeister, auf dessen heiligem Boden wir genächtigt hatten.
Aber wie alle Geistlichen zeigte sich dieser recht gnädig. Wir sollten nur alles schön aufräumen, da nächste Woche eine Wallfahrt stattfinden würde.
Nach gründlichen Putzarbeiten machten wir uns auf den Weg. Unseren nächsten Hinweis erhielten wir im Hotel „zur Krone“, welches im Nachbardorf lag. Der Hinweis bestand aus 3 Füllerpatronen und ,oh Wunder, aus einem weiteren Kartenstück.
Nachdem wir unter Umwegen und nur dank meiner genialen Wegfindungsfertigkeiten nach einem langen Fußmarsch ans Ziel gelangten, aßen wir erstmal zu Mittag. Der nächste Hinweis war ans Kreuz genagelt. Soll heißen, versteckt hinter einer Jesus-Staute. Er enthielt eine weitere Karte und den Brief des verstorbenen Wächters des Schatzes. Leider war der Brief mit Blut geschrieben und nur lesbar wenn man die Tinte über das Blatt verteilte. Der Wächter teilte uns mit woran wir Hagen erkennen könnten. Unter anderem roch er nach Minze und kratzte sich ständig.
Etwas verwirrt liefen wir weiter und kamen dann auch endlich als 2. Gruppe zum Lagerplatz.
Nach und nach trudelten auch die Anderen ein, die leider weniger erfreuliche Nächte hinter sich hatten und dementsprechend etwas demoralisiert waren. Diesen Umstand nutzten wir natürlich schamlos aus, es gab ja schließlich keine Regeln und legten sofort los mit der Schatzsuche.

Die Lagermannschaft erzählte uns, dass einer von ihnen Hagen sei und wir durch Bestechung herausfinden mussten wer es war. Das Gold dafür konnte man sich entweder durch diverse Wettkämpfe (Bogenschießen, Weitwurf und Fahrradrennen) verdienen oder durch Glücksspiel gewinnen. Wir entschieden uns für den radikalen Weg und raubten einfach das Kasino aus. Schnell fanden wir heraus wer Hagen war und machten uns dann auf die eigentliche Schatzsuche.

Doch leider fand der Feind den Schatz vor uns. Nur der todesmutige Einsatz unseres Siegfried verhinderte, dass der Schatz zu Königin Ute gebracht wurde, indem der Schatzträger abgefangen wurde. Wir befanden uns in einer Patt Situation. Also entschied Königin Ute, dass die beiden besten Schützen gegeneinander antreten sollten. Das scharfe Auge und die ruhige Hand unseres Schützen David führte uns dann doch noch zu einem Sieg.
Der Preis waren Hängematten für die Horten und natürlich Ruhm und Ehre.
Danach wurde das Geländespiel beendet und die Gemüter beruhigten sich allmählich wieder beim gemeinsamen Abendessen. Danach folgte eine gemütliche Singerunde.
Der Sonntag lief recht unspektakulär und routiniert ab. Alle kamen gut zuhause an.

Festzuhalten ist, dass den Organisatoren das gelungen ist, was sie wollten: Den Gruppenleiter wieder an das Geländespiel zu fesseln. Ich hatte soviel Spaß wie schon lange nicht mehr und ich hoffe, die Ideen dieses Lagers können wiederverwendet werden.

An dieser Stelle nochmal fetten Respekt für das Planungsteam. Die viele Arbeit hat sich auf jeden Fall gelohnt. Ein rundum gelungenes Lager.


mosca